Das "Kochen in der Gruft" ist m.e. soziales Engagement für Unkreative um nicht zu sagen eine Alibiaktion. Die "Sandler" sind ja heute schon die sozial meist untersuchteste Gruppe und jeder der mal "barmherziger Samariter" spielen will kocht halt mal ne Runde.
Nach dem dritten Mal wär´s vielleicht mal an der Zeit sich grundsätzlich mal wieder was zu überlegen, was sozial wie intellektuell eine Herausforderung wäre.
Wie wär´s z.B in der Asyldebatte durch eine oder mehrere Aktionen Position zu beziehen? Wie wär´s auf das vergessene Flüchtlingsleid in Dafour aufmerksam zu machen, was wär mit einem Kongoschwerpunkt? Was ist mit Europas letzten Diktaturen / verbrecherischen Regimen in Weißrussland und Transnistrien? Was ist mit der in Italien gerade hochkochenden Roma-Frage? Frauen die geschlagen, Behinderte die vergessen, Sterbenskranke die verlassen werden. Es gäbe jede Menge soziale Brennpunkte, Konfliktfelder, Themen, es wär vielleicht mal an der Zeit sich dem einen oder anderen davon zu widmen.
Soziale Projekte
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- Wohnort:Grafenstein / (Anus Mundi) [phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/vendor/twig/twig/lib/Twig/Extension/Core.php on line 1275: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable
Antwort eines begeisterten Gruftkochs
Lieber Piscibus!
Als begeisterter Gruftkoch aus dem Vorjahr muss ich dir widersprechen. Die "Sandler", wie du geschrieben hast, sind zwar im Bewusstsein der Bevölkerung präsenter als Flüchtlinge in Dafour, aber mit diesem Bewusstsein ist ja noch niemandens Hunger gestillt, nicht ein winziger Beitrag geleistet zur Linderung der größten sozialen Not.
Es ist eine bedrückende und zugleich beglückende Erfahrung, in die Gruft hinunter zu steigen und dort einen Abend zu verbringen. Die Leute zu sehen, wie sie nach langer Zeit wieder einmal ein Fleisch bekommen, Früchte und Salat und das ganze auch noch nach etwas schmeckt, hat etwas erhebendes. Natürlich ist auch das ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber es ist immerhin ein REALER Beitrag. Ein Beitrag, der uns als Verbindung, die sich immerhin das Prinzip der werktätigen katholischen Nächtenliebe auf ihre Fahne geschrieben hat, adelt und uns vor den Vier Prinzipien rechtfertigt.
Freilich wäre es intellektuell viel spannender, eine Diskussion zur Dafourproblematik aufzuziehen oder eine heiße Debatte zur Asylfrage zu führen. Aber wenn wir im geistigen Elfenbeinturm in den Ledercouches sitzen, Wein trinken und Zigarren rauchen, um uns - durchaus kontrovers - über soziale Fragen rund um den Globus zu unterhalten, haben wir zwar einen schönen Abend verbracht, haben uns satt getrunken an unserer eigenen Herzensbildung und eleganten DIskussionskultur; aber geholfen ist keinem einzigen.
Wenn du allerdings ein Projekt zur Dafourproblematik oder ähnliches aufziehen möchtest, hast du sicher den ganzen Babenberg geschlossen hinter dir.
vorweihnachtliche Grüße, Accursius
Als begeisterter Gruftkoch aus dem Vorjahr muss ich dir widersprechen. Die "Sandler", wie du geschrieben hast, sind zwar im Bewusstsein der Bevölkerung präsenter als Flüchtlinge in Dafour, aber mit diesem Bewusstsein ist ja noch niemandens Hunger gestillt, nicht ein winziger Beitrag geleistet zur Linderung der größten sozialen Not.
Es ist eine bedrückende und zugleich beglückende Erfahrung, in die Gruft hinunter zu steigen und dort einen Abend zu verbringen. Die Leute zu sehen, wie sie nach langer Zeit wieder einmal ein Fleisch bekommen, Früchte und Salat und das ganze auch noch nach etwas schmeckt, hat etwas erhebendes. Natürlich ist auch das ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber es ist immerhin ein REALER Beitrag. Ein Beitrag, der uns als Verbindung, die sich immerhin das Prinzip der werktätigen katholischen Nächtenliebe auf ihre Fahne geschrieben hat, adelt und uns vor den Vier Prinzipien rechtfertigt.
Freilich wäre es intellektuell viel spannender, eine Diskussion zur Dafourproblematik aufzuziehen oder eine heiße Debatte zur Asylfrage zu führen. Aber wenn wir im geistigen Elfenbeinturm in den Ledercouches sitzen, Wein trinken und Zigarren rauchen, um uns - durchaus kontrovers - über soziale Fragen rund um den Globus zu unterhalten, haben wir zwar einen schönen Abend verbracht, haben uns satt getrunken an unserer eigenen Herzensbildung und eleganten DIskussionskultur; aber geholfen ist keinem einzigen.
Wenn du allerdings ein Projekt zur Dafourproblematik oder ähnliches aufziehen möchtest, hast du sicher den ganzen Babenberg geschlossen hinter dir.
vorweihnachtliche Grüße, Accursius
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ich glaube pisci meint da schon "richtige" aktionen, nicht den von dir beschworenen elfenbeinturm wenngleich wir nicht in den kongo oder nach dafour fahren werden können, könnten wir doch zumindest versuchen, auf probleme hinzuweisen und (in zusammenarbeit mit einer ehrlichen hilfsorganisation) unseren (finanziellen) beitrag leisten.
was mir nämlich schon auch zu denken gegeben hat war deine äußerung, dass auch andere verbindungen mittlerweile die gruft entdecken, da kann schon vertreten werden, dass wir uns was neues einfallen lassen können (insbesondere hinsichtlich der kommenden festlichkeiten, wo ein gegenpol zum selbst-hochleben-lassen sicher zweckmäßig wäre).
was mir nämlich schon auch zu denken gegeben hat war deine äußerung, dass auch andere verbindungen mittlerweile die gruft entdecken, da kann schon vertreten werden, dass wir uns was neues einfallen lassen können (insbesondere hinsichtlich der kommenden festlichkeiten, wo ein gegenpol zum selbst-hochleben-lassen sicher zweckmäßig wäre).
Témpora mútantúr nos ét mutámur in íllis.
Lothar I. (795 - 855)
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