Einladung: Diplomacy (19. Mai, 19:00 Uhr, Bude Noricae)

Was ist los auf der Babenberg? Wer war wo? Und wer war zuletzt zu Hause?
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manyac
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Einladung: Diplomacy (19. Mai, 19:00 Uhr, Bude Noricae)

Beitrag von manyac » So, 13. Mai 2007, 16:51

Liebe Interessierte,

mich erreichte kürzlich eine Einladung von Cbr. Michael Werner v. Hobbes Nc, zu einer Runde 'Diplomacy'.
Ich würde mich sehr freuen wenn sich einige freche, hintertückisch-siegeshungirge Diplomaten mit mir
zusammentäten und den Noricern auf ihrem Heimatboden ordentlich eins auswischen. :twisted:

Treffpunkt am besten vor Ort zur oben angegebenen Stunde. Für alle die das Spiel (wie ich) noch nicht 'beherrschen'
gibts natürlich eine Aufwärmrunde.
Zuletzt geändert von manyac am So, 13. Mai 2007, 17:07, insgesamt 1-mal geändert.
"Der Idiot grinst und nickt" (Max Frisch, Andorra)

manyac
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Was ist Diplomacy? (Einführung)

Beitrag von manyac » So, 13. Mai 2007, 16:55

DIPLOMACY - DAS SPIEL

von Richard Sharp (übersetzt von Rolf Juffernbruch)

Es handelt sich um die Einleitung des Buchs "The Game of Diplomacy", das Richard Sharp 1978 veröffentlicht hat.
[Richard Sharp died in the morning of Friday 7th March 2003 - RIP, Richard.]
************************

In einer sich wandelnden Welt gibt es Dinge, die sich niemals ändern. Es mag in Mode sein, die einfachen Tugenden abzutun, aber wir suchen diese immer noch in unseren Freunden. Dinge wie Loyalität, Ehre, Ehrlichkeit, Dankbarkeit, Ritterlichkeit, Großmut sind immer noch Kennzeichen eines guten Freundes, guten Ehemanns, guten Vaters oder des netten Jungen, den unsere Töchter einmal heiraten sollen.

In der unmoralischen Welt des Diplomacy hingegen sind dies die Kennzeichen eines geborenen Verlierers. Wenn ein gefallener Feind die Hand um Hilfe ausstreckt, so schlägt der weise Mann sie ab. Wenn ein Freund einen guten Zug macht, während Du am Boden bist, warte bis er unten ist und vernichte ihn. Wenn ein Verbündeter um Hilfe für seinen nächsten Zug fragt, sage sie ihm frei und großzügig zu, tue dann das genaue Gegenteil vom vereinbarten und laß ihn den Gegenangriff spüren. Versuche Dich selbst mit Leuten zu umgeben, die Dir vertrauen und laß sie dann hängen; finde einen Verbündeten, der froh ist, für Dich zu sterben und laß ihn genau das tun.

Kurz gesagt, Diplomacy ist kein nettes Spiel; um zu gewinnen ist es notwendig sich zu benehmen wie ein ausgemachtes Schwein. Einige Leute sehen in der Philosophie des Spiels einen Beitrag zum moralischen Verfall oder verweigern sich dem Spiel komplett: obwohl es mittlerweile unmodern und zweifellos bald illegal ist, Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu sehen, ist diese Meinung besonders häufig bei Frauen anzutreffen - ein Zyniker könnte sagen, daß Diplomacy die natürlichen Vorteile gegenüber Männern abzutragen droht, die ihnen ihre angeborene Doppelzüngigkeit in richtigen Leben verschafft. Dieser moralische Standpunkt ist jedoch in jedem Falle unhaltbar. Wir alle tragen gewisse antisoziale Tendenzen in uns und es mag besser sein, diese in einem harmlosen Spiel freizusetzen, anstatt dort, wo wirklich Schaden angerichtet werden kann.

Kein nettes Spiel, wie ich schon sagte, aber ein unglaublich unterhaltsames. Von all den unzähligen Brettspielen, die im Kielwasser von Monopoly entstanden sind, hat keines einen derart hingebungsvollen Kult verursacht wie Diplomacy: ein Spiel der reinen Fähigkeit für sieben Zuchtratten, die die Zeit in ihren Händen halten.

http://www.diplomacy-archive.com/god.htm
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Diplomacy - Grundregeln (Quelle:Hobbes)

Beitrag von manyac » So, 13. Mai 2007, 16:58

DIPLOMACY - GRUNDREGELN (Quelle:Hobbes)

Diplomacy ist ein Spiel, in dem es um Verhandlungstaktik geht, und es beginnt dort,
wo viele andere Spiele enden (zB das altbekannte "Risiko"): Dort, wo zwei oder mehr
Spieler übereinkommen, gemeinsam zu spielen; oder auch gegeneinander (wenn zB ein
Spieler kurz vor dem Sieg steht). Häufig werden neue Regeln improvisiert oder sich
darüber geärgert, dass andere Spieler bestimmte Züge machen oder eben _nicht_
machen.

In Diplomacy geht es genau um jene Verhandlungen und deren Ergebnisse. Der
Spielverlauf kann kurz so beschrieben werden:

***

Auf einer Karte des Europa um 1900 befinden sich sieben große Nationen, deren
Einheiten von den Spielern befehligt werden. Die Spieler versuchen, das an sich zu
reißen, was der Pinky und der Brain jeden Abend versuchen: die Weltherrschaft! ;o)

Dazu gibt es zwei Phasen: a) Verhandlungsphase, b) Zugphase.

a) Verhandlungsphase ~15 min

Während der Verhandlungsphase verlassen die Spieler/innen in beliebiger Reihenfolge
zu zweit, dritt... den Raum, um zu verhandeln. Was und wie gesprochen wird, ist -
wie im "richtigen" Leben auch so oft - den zwei/drei... Spielern überlassen. Während
der 10-15 min können die Spieler so viele Gespräche führen wie sie wollen (mit allen
kurz, nur mit einem detailliert, u.s.f.)

Hier geht es darum, Informationen zu sammeln, weiterzugeben, Bündnisse zu schließen,
Forderungen zu stellen, Züge zu planen, abzustimmen u. dgl. mehr.


b) Zugphase ~5 min

Zum Ende der Verhandlungsphase notieren alle Spieler (geheim) auf ein Blatt Papier,
welche Befehle sie ihren Einheiten tatsächlich erteilen - u.zw.: bewegen, stehen
bleiben oder unterstützen. Was den Einheiten befohlen wird, ist dabei völlig
unabhängig von den Verhandlungen zuvor!

Es werden alle Befehle vorgelesen und auf der Karte gleichzeitig (also nicht
nacheinander) ausgewertet. Manche Züge funktionieren, manche Unterstützungen bleiben
aus, eine Einheit, von der man geglaubt hat, sie würde stehen bleiben, bewegt sich
plötzlich, u.dgl.mehr.

Es ergibt sich eine neue Situation - mit ausreichend "Gesprächsbedarf" - und eine
neue Verhandlungsrunde beginnt.

***
Ein erster Versuch einer Beschreibung von Diplomacy.
Ergänzungen gerne willkommen!
"Der Idiot grinst und nickt" (Max Frisch, Andorra)

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